Der Kader war für mich ein wichtiger Schritt an einem Wendepunkt in meinem Leben. Nochmal alles umkrempeln, neu starten und die Vergangenheit hinter sich lassen.
Ja, ich kann nur jedem dringend und unbedingt dazu raten. Ohne jemals etwas mit Werbung zu tun gehabt zu haben, bekomme ich gleich die Chance in der besten Agentur mit den Besten zusammenzuarbeiten.
Ich werde ins kalte Wasser geworfen: Das ABC der Werbung – Adaptionen, Briefings, Castings, Studiotermine, Goldideen….ich lerne zu schwimmen…!
Die Tage sind die längsten meines Lebens, die Nächte die kürzesten. Agentur und Kader, Arbeit und Hausaufgaben – im Kopf immer das aktuellste Briefing und der Gedanke an die Diplomarbeit.
Wir arbeiten am Limit – für einen Stundenlohn, den man NIEMALS ausrechnen sollte – nach dem Motto: „Mehr arbeiten, härter arbeiten, länger arbeiten – aber auch und ausdrücklich: Spaß haben, Spaß haben, Spaß haben!!!“ (Danke an Herrn Steller für dieses wundervolle Mantra, das während meiner gesamten Agenturzeit meine Pinnwand schmückte.)
Unser Talent wird gefördert und wir gleichermaßen gefordert.
Wenn ich in den letzten 10 Monaten über Stress, Zeit- und Geldmangel gejammert habe, dann auf ganz hohem Niveau. Denn ich hatte die Zeit meines Lebens. Ich konnte genau das machen, was ich wollte: Schreiben, kreativ sein, Ideen entwickeln, verwerfen, neu finden, umsetzen…- und das an jedem verdammten Tag.
Ich habe wahnsinnig viel gelernt. Über die Branche (die nicht immer und nur ein riesiger Spielplatz ist), die Menschen (vom Werber im Poloshirt bis zu dem Typen, der im Obelix-Kostüm in der Agentur erscheint), die Arbeit (es gibt keine festen Arbeitszeiten, dafür Deadlines, Verschlimmbesserungen durch den Kunden und Egos, die zurückstecken müssen) und über mich.
Keiner urteilt über das, was du vorher gemacht hast, wer du bist, woher du kommst. Schuhverkäufer, Langzeitstudent, Schulabbrecher – alle, die das Talent und den Willen haben, sind willkommen und werden ihren Platz finden.
Fazit: Kreativ Kader – Die beste Entscheidung meines Lebens.
Christina Kerken, Kaderschülerin des 7. Jahrgangs in Düsseldorf, 2012/2013